Zusammenfassung:
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Vitamin D und Vitamin K2: ein gutes Team
Eine wichtige Funktion von Vitamin D ist die Steuerung der Calciumaufnahme und der Synthese einiger wichtiger Proteine. Sowohl zur Verwertung des Calciums als auch zur Aktivierung der gebildeten Proteine jedoch ist Vitamin D auf einen wichtigen Partner angewiesen: das Vitamin K2.
Dieses noch relativ unbekannte Vitamin sorgt dafür, dass das aufgenommene Calcium korrekt abtransportiert und verwertet wird und aktiviert zudem wichtige Proteine wie das Matrix-GLA-Protein (MGP) und das Peptid-Hormon Osteocalzin. (1-3, 42)
Osteocalzin spielt eine wichtige Rolle in der Neubildung von Knochen und sorgt dafür, dass das aufgenommene Calcium auch wirklich in die Knochen eingebaut wird. Matrix-GLA sorgt dafür, dass sich kein Calcium in Organen oder Gefäßen anlagert, in dem es Calcium bindet und abtransportiert. (34)
Ohne Vitamin K2 bleiben diese Proteine inaktiv und das Calcium lagert sich als nutzlose und schädliche Schlacke im Körper ab: Verkalkungen bilden sich und schädigen Gefäße, Organe und Gewebe. Die Folge sind Nierensteine, Arteriosklerose und zahlreiche schwerwiegende Krankheiten bis hin zum Herzinfarkt. (4) Zudem hat das Calcium dann nur sehr begrenzten Wert für die Knochengesundheit.
Vitamin K2 ist einer der wichtigsten Partner von Vitamin D, weshalb die beiden Vitamin möglichst zusammen eingenommen werden sollten. (43) |
Vitamin-K-Mangel und Vitamin-D-Präparate
Da Vitamin K2 die durch Vitamin D gebildeten Proteine aktiviert, ist es möglich, dass bei steigendem Vitamin-D-Spiegel leicht ein relativer oder absoluter Vitamin-K2-Mangel auftreten kann: Es wird mehr Vitamin K zur Aktivierung verbraucht, so dass sich der Vitamin-K2-Pool im Körper erschöpft und das wichtige Vitamin für andere Prozesse im Körper nicht mehr zur Verfügung steht. (5)
Ohne Vitamin K aber ist die Calcium-Verwertung gestört, wodurch sich das Mineral im Körper ablagert. In der Folge kommt es langfristig zu gefährlichen Verkalkungen von Gefäßen und Organen – nicht weil der Calcium-Spiegel steigt, sondern weil das Vitamin K2 zur Verwertung des Calciums fehlt. (38 – 40)
Diese Zusammenhänge erklären womöglich sogar zum Teil die toxische Wirkung von sehr hohen Dosen Vitamin D. In Tierversuchen konnte bereits gezeigt werden, dass Tiere mit Vitamin-K2-Mangel die gleichen Symptome entwickeln, wie Tiere, denen toxische Mega-Dosen Vitamin D verabreicht wurden. (6)
In diesem Zusammenhang konnte auch gezeigt werden, dass sonst hilfreiche, hohe Vitamin-D-Spiegel das Risiko von Knochenbrüchen sogar erhöhen, wenn gleichzeitig ein Mangel an Vitamin K besteht. (7)
Besonders bei der Supplementierung von Vitamin D sollte darum darauf geachtet werden, dass das Präparat neben Vitamin D auch Vitamin K2 enthält, um den Gefahren eines Vitamin-K2-Mangels vorzubeugen. |
Doch was genau ist eigentlich Vitamin K2 und welche Funktionen hat es im Körper genau?
Vitamin K – das unbekannte Vitamin
Die K-Vitamine sind derzeit in der breiten Bevölkerung noch relativ unbekannt, spielen jedoch – wie alle Vitamine – eine wichtige Rolle für die Gesundheit. (8) Ihre Wirkung ist, wie wir heute wissen, sehr von der chemischen Form abhängig. Vitamin K existiert in zwei wesentlichen Formen:
- Vitamin K1 (Phylloquinon/Phyllochinon) welches vor allem in der Leber wirkt und für die Blutgerinnung verantwortlich ist
- Vitamin K2 (Menaquinon/Menachinon) welches im ganzen Körper wirkt und eine Reihe wichtiger Proteine aktiviert, die vor allem für die Verwertung von Calcium sorgen, aber auch zahlreiche weitere Wirkungen zeigen.
Vitamin K1 findet sich in vielen grünen (Blatt-)gemüsen, wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli.
Vitamin K2 ist bakteriellen Ursprungs und findet sich fast nur in tierischen und fermentierten Lebensmitteln.
Vitamin K1 und Vitamin K2 Wirkung
Die Namensgebung deutet schon an, dass die beiden Vitamine lange Zeit als zwei größtenteils identische Formen desselben Vitamins angesehen wurden. Heute wissen wir, dass die Funktion und der Stoffwechsel der beiden K-Vitamine recht unterschiedlich ist.
Während Vitamin K1 fast nur für seine Funktion in der Blutgerinnung bekannt ist, zeigen sich immer mehr Wirkungen von Vitamin K2, die sich bei K1 nicht beobachten lassen. (9) |
Vitamin K1
- aktiviert den Gerinnungsfaktor Prothrombin in der Leber.
Vitamin K2
- aktiviert ebenfalls den Gerinnungsfaktor Prothrombin in der Leber.
- aktiviert Osteocalzin, welches die Mineralisierung von Knochen und Zähnen reguliert.
- aktiviert das Matrix-GLA-Protein (MGP), welches freies Calcium bindet und so die Verkalkung von Gefäßen und Organen verhindert.
- aktiviert Gas6, welches Zellteilung, Zelldifferenzierung und Zellmigration reguliert und an wichtigen Reperaturprozessen in verschiedenen Gefäßen und Organen beteiligt ist.
Vitamin K2 spielt aufgrund dieses sehr viel breiten Wirkspektrums eine weit größere Rolle für die Gesundheit als Vitamin K1. (36, 48) Noch ist seine Funktion nicht vollständig erforscht, bereits bekannt sind jedoch wichtige Funktionen wie
- Gesunderhaltung von Knochen, Gefäßen und Haut,
- Verhinderung von chronischen Entzündungen
- Schutz von Nerven und Gehirn,
- Schutz des Herzens und in der
- Prävention von Krebs
Fast alle diese Funktionen lassen sich bei Vitamin K1 nicht beobachten. (10 – 13)
Vitamin K2, nicht jedoch Vitamin K1, spielt eine besonders wichtige Rolle in der Vorbeugung von Osteoporose, Arteriosklerose und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Ein Mangel an Vitamin K2 erhöht das Risiko an einem Herzversagen zu sterben fast ebenso signifikant wie starkes Rauchen. (37, 41) Es findet sich auch in großen Mengen im Gehirn, wo es zur Bildung schützender Verbindungen beiträgt. (14) Es zeigt entzündungshemmende Eigenschaften (44) und neuere Forschungen zeigen zudem gute Wirkung bei chronischen Nierenleiden. (15)
Die verschiedenen Formen von Vitamin K2
Während Vitamin K1 und K2 sich in ihrer Wirkung also sehr unterschieden, gibt es wiederum verschiedene Formen von Vitamin K2, die sich in ihrer Wirkung recht ähnlich sind. Sie werden nach der Anzahl der chemischen Seitenarme als MK4 (Menaquinon-4) bis MK13 bezeichnet.
Die bekanntesten sind MK4 und MK7, über die anderen Formen von Vitamin K2 ist bis dato nur sehr wenig bekannt und ihre genaue Wirksamkeit ist unklar.
MK7 – die beste Form von Vitamin K2
Obwohl die Wirkung von MK4 und MK7 sehr ähnlich scheint, ist MK7 die deutlich überlegene Form von Vitamin K2. |
Diese Überlegenheit zeigt sich vor allem in der Verfügbarkeit: Beide Formen zeigen eine nahezu vollständige Aufnahme aus Supplementen. Aufgrund unterschiedlicher Bindung im Blut wird der Großteil MK4 jedoch nach wenigen Stunden ausgeschieden, während MK7 über 72 Stunden im Blut verfügbar bleibt.
Ein direkter Vergleich beider Wirkstoffe zeigte, dass Vitamin K2 MK4 erst in sehr hohen Dosen eine messbare Wirkung erzeugte. MK7 hingegen wirkte schon in kleinsten Mengen. 60µg MK7 zeigten hier eine bessere Wirkung als 500µg MK4. (32)
Über die Zeit akkumuliert sich MK7 bei regelmäßiger Aufnahme weit besser im Körper, was eine anhaltende und ausreichende Versorgung aller Organe und Gewebe gewährleistet. (16-18)
Halbwertszeit der verschiedenen Vitamin-K-Formen (19)
Form | Halbwertszeit /Stunden |
Vitamin K1 | 1,5 |
Vitamin K2 MK4 | 1 |
Vitamin K2 MK7 | 72 |
Insgesamt ist MK7 dadurch wohl um eine Vielfaches wirksamer als MK4, weshalb heute viele Experten dazu raten, in Supplementen nur diese Form zu verwenden. Das genaue Wirkverhältnis zu Vitamin K2 MK4 ist derzeit noch nicht genau beziffert worden. (17, 18)
Vitamin K2 MK7 kann vom Körper in MK4 umgewandelt werden. Vitamin K2 MK7 ist dabei aufgrund der besseren Verfügbarkeit ein weit besserer und nachhaltigerer Lieferant von MK4 als das MK4 selbst.
Vitamin K2 Wirkstoffe in Präparaten
In Nahrungsergänzungsmitteln werden sowohl MK4 als auch MK7 als Vitamin-K2-Wirkstoffe eingesetzt. Wie oben beschrieben, ist dabei das MK7 dem MK4 deutlich vorzuziehen.
Während MK4 immer synthetisch hergestellt wird, existieren für MK7 zwei verschiedene Optionen: Die Gewinnung aus Soja (Natto) oder die organische Synthese aus pflanzlichen Ölen (Geraniol und Citronella). Beide Verfahren beruhen auf natürlichen Ausgangsstoffen, durch den komplexen Herstellungsmechanismus mit zahlreichen Filter- und Lösungsstufen, sind aber beide Optionen allenfalls als halb-natürlich zu bezeichnen.
Die organische Synthese birgt den Vorteil, dass hier absolut reines Vitamin K2 in 100%-Lösung entsteht, während bei der Gewinnung aus Natto die Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Herstellern enorm sein können. Ein weiterer Vorteil ist der all-trans-Gehalt von 100 Prozent.
Vitamin K2 MK7: all-trans und cis-Formen
Auch Vitamin K2 MK7 existiert wieder in verschiedenen Formen, die als cis und trans-Isomere bezeichnet werden. Chemisch sind beide Formen identisch, jedoch unterscheidet sich der geometrische Aufbau der beiden Formen.
Der Körper kann nur die trans-Form von Vitamin K2 MK7 verwerten, da es nur in dieser Konfiguration an bestimmte Enzyme in der Zellmembran gebunden werden kann.
Obwohl die cis-Form unwirksam ist, bestehen zahlreiche Vitamin-K2-Produkte zu bis zu 70 Prozent aus wirkungslosen cis-Isomeren.
Beim Kauf von MK7-Präparaten sollte darum stehts auf eine Auszeichnung als „100 % all-trans“ MK7 geachtet werden.
Mehr Informationen: Vitamin K2 Mk7 all-trans
Vitamin-K-Bedarf
Der genaue Bedarf an Vitamin K ist derzeit nicht abschließend bekannt. Er wird für Vitamin K1 bei etwa 1 µg pro kg Körpergewicht angenommen und bewegt sich damit bei Erwachsenen etwa zwischen 70 und 120 µg. (20)
Diese Empfehlungen basieren allerdings auf sehr veraltetem Wissen und beziehen sich nur auf die Fähigkeit des Vitamin K1, Blutgerinnungsfaktoren in der Leber zu aktivieren, nicht jedoch auf die Versorgung mit K2 und alle über die Blutgerinnung hinausgehenden Funktionen, weshalb die meisten Autoren stark bezweifeln, dass diese Mengen tatsächlich ausreichend sind. (21, 47)
Der minimale Bedarf an Vitamin K2 wird auf etwa 45 µg geschätzt, (10) wobei neuere Studien nahelegen, dass eine ausreichende Wirksamkeit erst bei 120-200 µg erreicht wird und Ernährungsexperten eine mittlere Dosis von 150 µg empfehlen. (15, 21, 22, 34)
Vitamin-K-Form | Bedarf minimal* | Bedarf optimal geschätzt* |
K1 | 70 µg | 150 – 200 µg |
K2 | 45 µg | 120 – 200 µg |
*gilt für Erwachsene
Vitamin-K2-Dosierung in der Vitamin-D-Therapie
Aufgrund dieser Zusammenhänge ist im Rahmen einer Vitamin-D-Therapie die Einnahme von Vitamin K2 als empfehlenswert zu betrachten.
Als Wirkstoff in kombinierten Vitamin-D-Präparaten mit K2 ist natürliches Vitamin K2 100% all-trans MK7 zu empfehlen.
Wir empfehlen 100 – 200 µg Vitamin K2 MK7 während einer Supplmentierung mit Vitamin D. |
Sinnvolle Mischungsverhältnisse hängen von der gewünschten Vitamin-D-Dosierung ab. Eine gute Kompromiss-Mischung, die einen großen Dosierungsbereich abdeckt ist 1000 IE Vitamin D zu 50µg Vitamin K2.
Passende Präparate im Internet finden
Kategorie | Dosierung | Im Internet finden |
K2 pur | 200µg | Vitamin K2 + MK7 + 200 µg + 100% all-trans + natürlich |
D3 + K2 Kombi | 1000 IE + 50µg | Vitamin D3 + K2 MK7 +1000 IE + 50µg + 100% all-trans |
Vitamin-K-Mangel
Ein Vitamin-K1-Mangel ist bei Erwachsenen und gesunder Ernährung relativ selten. Eine Auswertung aus 11 Studien zeigte eine mittlere Aufnahme von etwa 150 µg – was sich im geschätzten optimalen Bereich bewegt. (20) Ein Vitamin-K1-Mangel zeigt sich in Problemen mit der Blutgerinnung – diese Symptome sind entsprechend relativ selten.
Sehr viel häufiger ist jedoch ein Vitamin-K2-Mangel, wie wir weiter unten sehen werden. Denn im Gegensatz zu K1 wird K2 durch Bakterien produziert und die Versorgung findet nur zum Teil über die Ernährung statt, während ein weiterer Teil durch die körpereigene Produktion in der Darmflora gewährleistet sein muss. Bevor darauf jedoch näher eingegangen wird, hier eine Übersicht über Vitamin-K-Lebensmitel, als erste Orientierung, die eigene Versorgung einzuschätzen.
Vitamin-K-Lebensmittel
Vitamin K1 findet sich vor allem in grünem Blattgemüse, Vitamin K2 in fermentierten Lebensmitteln, einigen tierischen Erzeugnissen und Käse. (21 – 24)
Lebensmittel | Gehalt K1 µg/100g | Gehalt K2 µg/100g |
Grünkohl | 817 | – |
Blattkohl (roh) | 440 | – |
Spinat (roh) | 380 | – |
Salat | 315 | – |
Kichererbsen | 264 | – |
Fenchel | 240 | – |
Rosenkohl | 236 | – |
Broccoli | 180 | – |
Rapsöl | 150 | – |
Linsen | 123 | – |
Olivenöl | 55 | – |
Natto | 35 | 998 (MK7) |
Butter | 15 | 15 (MK4) |
Gänseleber | 11 | 365 (MK4) |
Hartkäse | 10 | 77 (MK4-MK10) |
Weichkäse | 3 | 57 (MK4-MK10) |
Hühnerfleisch | – | 9 (MK4) |
Eigelb | 1 | 31 (MK4) |
Schweinefleisch | 0,2 | 1,6 (MK8, MK7) |
Vitamin-K2-Mangel
Während die Versorgung mit Vitamin K1 bei einer Gemüse-reichen Ernährung also meist zufriedenstellend ist, bleibt die Vitamin-K2-Versorgung bei vielen Menschen weit kritischer. Zwar kann Vitamin K1 im Körper zu Vitamin K2 umgewandelt werden, dazu ist jedoch ein großzügiger Überschuss an K1 notwendig, der in westlichen Diäten meist nicht gegeben ist.
Auch ist unbekannt, in welchem Umfang diese Umwandlung überhaupt stattfindet. Der Fakt, dass zahlreiche Studien, wie einige der oben genannten, beeindruckende Effekte mit der Supplementierung von K2 erzielten, während die Einnahme von K1 zu keinerlei Effekt führte, legen nahe, dass dieser Umwandlungsweg bei den meisten Menschen kaum einen Beitrag zur K2-Versorgung leistet.
Vitamin K2 von Darmbakterien
Vitamin K2 wird von Bakterien produziert, die auch im menschlichen Darm leben. Bei guter Darmgesundheit dürfte dieser Weg einen signifikanten Beitrag zur Versorgung mit Vitamin K2 leisten. (25-27) Dass dieser Weg allein ausreicht, um den Bedarf zu sichern, wird jedoch bezweifelt. (27)
Bei gestörter Darmflora ist dieser Weg zudem möglicherweise stark beeinträchtigt, so dass viele Menschen Probleme haben dürften, ihren Bedarf auf diesem Wege zu decken. (28, 29) Bisher wird zum Thema Vitamin-K2-Mangel nur wenig Populations-Forschung betrieben, die bis dato existierenden Studien weisen jedoch bereits auf einen deutlichen Mangel an K2 in der westlichen Bevölkerung hin. (30-32)
Als Ursache ist zu vermuten, dass die Darmgesundheit in den Industrienationen aufgrund ungesunder Ernährung, steriler Umgebung und dem übermäßigen Einsatz von Antibiotika in vielen Fällen gestört ist. Diese Menschen sind in der Folge darauf angewiesen, wenigstens einen Teil ihres Vitamin-K-Bedarfs über die Ernährung zu decken, was – wie oben stehende Tabelle zeigt – nicht unbedingt einfach ist. Besonders dann nicht, wenn man Milchprodukte aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen meidet.
Vitamin K2 und die Einnahme von Blutverdünnern
Menschen, die auf die Einnahme von Blutverdünnern (Antikoagulantien) angewiesen sind, sollten Vitamin-K-Präparate nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. Die blutverdünnenden Medikamente enthalten teilweise Wirkstoffe wie Cumarin, Phenprocoumon und Ethylbiscoumacetat – diese Wirkstoffe sind Vitamin-K-Antagonisten und hemmen die Aktivierung der Blutgerinnungsfaktoren durch eine Unterbrechung des Vitamin-K-Zyklus.
Durch die Einnahme von Vitamin K können diese Medikamente teilweise oder ganz unwirksam werden, wenn sie nicht richtig auf die K2-Spiegel eingestellt sind, weshalb in diesen Fällen Vorsicht geboten ist.
Entgegen oft verbreiteter Falschinformationen ist auch Vitamin K2 in der Lage, die Blutgerinnungsfaktoren zu aktivieren und zeigt eine mindestens gleichwertige, wenn nicht bessere Wirkung als Vitamin K1. Aktuelle Studien belegen eine etwa 4-fach höhere Wirkung von K2 MK7 auf die Blutgerinnung als Vitamin K1.
„MK-7 ist ein 3- bis 4-Mal stärkeres Gegenmittel für orale Blutgerinnungshemmer als K1. […] MK-7 Supplemente, die mehr als 50 µg/Tag enthalten, können die Therapie mit oralen Blutgerinnungshemmern beeinträchtigen“ (16)
Eine weitere Studie stellte sogar schon ab 10µg pro Tag eine deutliche Beeinträchtigung der Blutgerinnung fest.
„Eine MK-7 Supplementation beeinflusst bei einigen Personen schon ab Dosen von 10 µg signifikant die Gerinnungs-Sensitivität. Darum sollte der Einsatz von MK-7 Supplementen bei Patienten vermieden werden, die eine Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten bekommen.“ (48)
Trotzdem ist es ratsam, auch während der Therapie mit Blugerinnungshemmer Vitamin K2 einzunehmen. Durch die Blockierung des Vitamin-K2-Zyklus werden sonst alle wichtigen Funktionen des Vitamin K2 gehemmt, was zu Osteoporose, Arterioklerose und vaskulärer Kalzifikation führen kann.
Mehr Informationen in unserem Artikel: Vitamin K2, Blutgerinnung und Blutverdünner
Vitamin K1 für das Baby
Bei Babys ist dieser Effekt auf die Blutgerinnung jedoch gewollt und der bekannteste Einsatz von Vitamin K1 ist sicher die Verabreichung von hochdosiertem Vitamin K1 direkt nach der Geburt: Um die Blutgerinnung nach der Geburt zu aktivieren und die Gefahr von Hirnblutungen bei Neugeborenen zu minimieren, wird heute in Deutschland meist prophylaktisch Vitamin K1 an Neugeborene verabreicht.
Bei gutem Vitamin-K-Status der Mutter enthält die Vormilch (Kolostrum) größere Mengen Vitamin K1, um den gleichen Effekt zu erzielen. Danach nimmt der Vitamin-K1-Gehalt der Muttermilch stark ab.
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