Vitamin-D-Mangel erkennen und therapieren
Vitamin-D-Mangel ist einer der häufigsten Nährstoffmängel – mit weit reichenden gesundheitlichen Konsequenzen. Auf dieser Seite möchten wir unter anderem die folgenden Fragen klären:
Inhalt
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Vitamin D – das Sonnenhormon
Vitamin D ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Vitamin. So ist es das einzige Vitamin, das der Körper selbst bilden kann und der einzige Nährstoff, bei dem der Mensch nicht primär auf die Nahrung, sondern auf die Sonne angewiesen ist. Während es in Nahrungsmitteln kaum in nennenswerten Konzentrationen vorkommt, können große Mengen Vitamin D3 vom Körper durch direkte Sonneneinstrahlung in der Haut selbst hergestellt werden.
Vitamin D ist nicht wie fast alle anderen Vitamine nur ein Reaktionspartner im Stoffwechsel, sondern wird im Körper in eine Hormon-ähnliche Form umgewandelt, die direkt diverse köperliche Prozesse steuert. Vitamin D wirkt in fast allen Körperzellen, in denen es über spezielle Vitamin-D-Rezeptoren den Zellstoffwechsel und sogar das Genmaterial steuert.
Vitamin D ist damit zentral für die Zellgesundheit und in Folge für die Gesundheit insgesamt und wird heute als einer der wichtigsten Bausteine für unsere Gesundheit angesehen.
Vitamin-D-Mangel trifft fast jeden
Gleich mehrere großangelegte Studien kamen in den letzten Jahren zu einem erschütternden Ergebnis: Etwa 80-90 Prozent der Deutschen leiden unter einer Unterversorgung mit Vitamin D. (1, 2) Bei keinem anderen Vitamin ist die Versorgungslage derart kritisch, wie bei Vitamin D. (3, 4) Dieses traurige Bild zeigt sich in fast allen Ländern nördlich des 40. Breitengrades, da hier die Intensität der Sonne für fast die Hälfte des Jahres nicht für die körpereigene Vitamin-D-Produktion ausreicht.
Das ist besonders besorgniserregend, da sich das „Sonnenvitamin“ Vitamin D immer mehr als das vielleicht wichtigste Gesundheitsvitamin überhaupt herausstellt. Während bei vielen anderen Vitaminen die Forschungslage nicht eindeutig ist, scheint sich die Wissenschaft bei Vitamin D mittlerweile einig zu sein: Das Vitamin spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und beeinflusst auch die Sterblichkeit maßgeblich.
Eine Studie aus 2009 kam zu dem Ergebnis: Über 18.000 Leben könnten allein in Deutschland jedes Jahr gerettet werden, wenn die Vitamin-D-Versorgung besser wäre. (5)
Ursache von Vitamin-D-Mangel liegt in mangelnder Sonne
Wie kann es dazu kommen, dass fast eine gesamte Bevölkerung einen Mangel an einem so lebenswichtigen Vitamin erleidet?
Der Grund ist wohl vor allem in der modernen Lebensweise zu suchen. Vitamin D wird nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern vor allem durch das Sonnenlicht Sonne in der Haut produziert. Die Aufnahme über die Nahrung spielt dabei fast keine Rolle, da nur wenige Lebensmittel Vitamin D in relevanten Mengen enthalten. Weit wichtiger für die Versorgung ist daher die Bildung über die Haut.
Und genau hier liegt wohl auch die Ursache des weit verbreiteten Vitamin-D-Mangels: Obwohl im Sommer je nach Hauttyp ein Sonnenbad von etwa 15-30 Minuten am Tag ausreichen würde, um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, schaffen es die meisten Deutschen nicht, genügend Sonne zu tanken, um sich mit ausreichend Vitamin D zu versorgen.
Dies liegt vor allem daran, dass die Sonne in unseren Breitengraden nur in den Monaten zwischen Mitte April und Mitte Oktober stark genug ist, um die Vitamin-D-Produktion anzuregen, und dies auch nur in der Zeit von etwa 10 bis 16 Uhr.
Ein weiterer Grund ist, dass die Sonne heute oft als eine Gefahr empfunden wird. Durch den Einsatz von Sonnenschutzmitteln, wird aber genau die UVB-Strahlung abgeblockt, welche auch für die Produktion von Vitamin D verantwortlich sind. Bereits ab Sonnenschutzfaktor 8 findet nahezu keine Vitamin-D-Produktion mehr statt. Genaue Angaben zu einer richtigen Besonnung finden sich weiter unten in diesem Text.
Während zu viel Sonne im Verdacht steht, das Risiko für Hautkrebs zu erhöhen, führt zu wenig Sonne andererseits sehr sicher zu einem Vitamin-D-Mangel. Wir sind also direkt auf die Sonne angewiesen, um langfristig gesund zu bleiben.
Die Gefahr eines Vitamin-D-Mangels ist besonders in den Wintermonaten groß – hier reicht die Sonneneinstrahlung nicht aus, um die Vitamin-D-Produktion der Haut anzuregen. |
Während des Winters leiden daher besonders viele Menschen an einem Vitamin-D-Mangel. Ein Umstand, der sich vor allem in der bekannten Winterdepression und einem schwachen Immunsystem bemerkbar macht.
Symptome eines Vitamin-D-Mangels
Wie erkennt man einen Vitamin-D-Mangel? Was sind die Vitamin-D-Mangel-Symptome?
Wie bei vielen Vitaminen, die ihre Wirkung tief an der Basis unseres Organismus haben, sind die Symptome bei einem leichten Mangel zunächst sehr unspezifisch:
Müdigkeit, Depression, Konzentrationsschwierigkeiten, schwaches Immunsystem, Schwindel und Kreislaufprobleme sind die ersten Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels.
Doch verheerend sind besonders die Spätfolgen eines Vitamin-D-Mangel. Eine anhaltende Unterversorgung mit Vitamin D wird heute mit vielen schweren Krankheiten in Verbindung gebracht. Da Vitamin D das Immunsystem steuert und direkt auf DNA, Zellen und das Nervensystem wirkt, scheint ein Vitamin-D-Mangel ein zentraler Faktor beim Entstehen vieler Krankheiten zu sein.
Insbesondere zeigt sich immer deutlicher eine Verbindung zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen und einigen Krebserkrankungen.
Vitamin-D-Mangel und Knochen
Da Vitamin D die Phosphor- und Kalziumaufnahme steuert, wirkt sich ein langanhaltender Vitamin-D-Mangel vor allem auch auf die Knochengesundheit aus. Ohne Vitamin D kann kaum Kalzium aus der Nahrung aufgenommen werden und der sinkende Kalziumspiegel wird vom Körper ausgeglichen, indem Kalzium aus den Knochen mobilisiert wird. Dadurch werden die Knochen auf die Dauer demineralisiert.
Bei Kindern ist führt dies zur Vitamin-D-Mangel-Krankheit Rachitis, die durch Fehlstellungen und Missbildungen der Knochen gekennzeichnet ist. Bei Erwachsenen vor allem zu Osteomalzie und Osteoporose.
Tabelle:Vitamin-D-Mangel Symptome
Leichte Symptome | Direkte Folgen | Folgekrankheiten |
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Vitamin-D-Mangel Folgen
Neben den unmittelbaren Symptomen, hat ein Vitamin-D-Mangel Folgen, die erst spät auftreten und auch kein direktes Symptom darstellen.
So ist zum Beispiel durch zahlreiche Studien belegt, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit einem deutlichen erhöhten Risiko für einen frühen Tod einhergeht. (5, 6) Vitamin D ist wichtig für die Zellgesundheit, das Nervensystem, das Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem.
Ein Vitamin-D-Mangel zieht so auf Dauer den gesamten Organismus in Mitleidenschaft, was sich stark negativ auf die allgemeine Gesundheit auswirkt.
„Vergleichbar mit einem zu niedrigen Ölstand des Motors, der die reibungslose Laufzeit ihres Motors verkürzt, steigert ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel ihr Risiko, vorzeitig zu versterben.“ Gröber & Holick (7) |
Weiterlesen: Vitamin D und Krankheiten – wo hilft Vitamin D?
Vitamin-D-Bedarf
Der Vitamin-D-Bedarf wird aus zwei Quellen gedeckt:
- durch die Sonnen-abhängige Bildung in der Haut
- durch Zufuhr über die Nahrung
Die Höhe des gesamten Bedarfs hängt von Größe, Gewicht und Stoffwechsel ab, wird bei „gesunden Männern“ (ca. 80 Kilo Körpergewicht) auf etwa 4000 IE (100µg) pro Tag geschätzt. (8) Der Großteil dieses Bedarfs muss über die Sonne gedeckt werden – nur etwa 160 IE (4 µg) Vitamin D werden pro Tag durchschnittlich über die Nahrung aufgenommen.
Während der Sommermonate wird das fettlösliche Vitamin D zwar im Fettgewebe gespeichert, heute ist aber umstritten, inwiefern die Körperspeicher einen nennenswerten Beitrag zur Vitamin-D-Versorgung leisten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher, im Winter eine tägliche Einnahme von 800 IE (20 µg) Vitamin D, um einen Mangel zu vermeiden.
Fast alle Forscher halten diese Vitamin-D-Dosierung für zu gering und empfehlen im Winter eine Einnahme von mindestens 2000 IE (50 µg) pro Tag, um einen Mangel zu vermeiden. (9) Optimale Vitamin-D-Werte werden jedoch meist erst bei etwa 3000 bis 5000 IE täglich erreicht. Eine Einnahme von bis zu 5000 IE (100 µg) pro Tag wird heute als sicher angesehen. (10)
Vitamin-D-Mangel Test
Zur Feststellung eines Vitamin-D-Mangels ist ein Vitamin-D-Bluttest notwendig. Überprüft wird dabei der Vitamin-D-Spiegel, genauer der Spiegel des sogenannten 25-OH-Vitamin-D (Calcidiol) – der Form von Vitamin D, die in unserem Blut zirkuliert
Der Bluttest kann vom Hausarzt, aber auch zu Hause durchgeführt werden. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten leider in den meisten Fällen nicht. Für den Selbsttest werden mittels einer speziellen Lanzette Bluttropfen aus den Fingerspitzen entnommen – so entfällt der Gang zum Arzt und das nicht sonderlich angenehme Blutabnehmen aus der Armvene.
Tabelle: Laborwerte Vitamin-D-Mangel
Interpretation | Wert ng/ml | Wert nmol/l |
Mangel | < 20 | < 50 |
Unterversorgung | 20-30 | 50-75 |
Normalbereich | 30-60 | 75-150 |
Hohe Werte | 60-90 | 150-225 |
Überdosierung ab | > 150 | > 375 |
Therapie bei Vitamin-D-Mangel
Was tun bei einem Vitamin-D-Mangel? Eine Vitamin-D-Mangel-Therapie hat das Ziel, die Vitamin-D-Werte im Blut wieder zu normalisieren. Dies kann entweder durch Vitamin-D-Präparate erreicht werden oder durch Sonne und Solarium.
Die Therapie verläuft dabei in zwei Phasen:
- Anfangstherapie
Auffüllen der Körperspeicher, bis der gewünschte Vitamin-D-Spiegel erreicht ist. - Erhaltungstherapie
Erhalten des Vitamin-D-Spiegels
Eine Anfangstherapie ist dann nötig, wenn der Bluttest einen starken Vitamin-D-Mangel ergibt, oder offensichtlich ist, dass ein solcher Mangel besteht. Nach einem Mangel sind die Körperspeicher oft erschöpft und müssen zunächst aufgefüllt werden, um einen stabilen Blutwert zu erreichen. Vitamin D wird im Fettgewebe gespeichert, um so Phasen schlechter Versorgung zu überbrücken.
Eine Erhaltungstherapie ist vor allem im Winter nötig, wo die Sonne nicht ausreicht, um Vitamin D über die Haut zu produzieren.
Vitamin-D-Mangel im Sommer?
Aber auch im Sommer kann eine Erhaltungstherapie notwendig sein, wenn trotz der Jahreszeit ein Sonnenmangel besteht. Dies kann zum Beispiel der Fall sein bei:
- Arbeit in geschlossenen Räumen bis in die Abendstunden
- Dauerhafte Verwendung von Sonnenschutzmitteln
- Permanentes Tragen langer Kleidung (z.B. Verschleierung)
- Bettlägrigkeit in Folge von Krankheit
In diesen uns anderen Fällen ist auch im Sommer eine präventive Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zu empfehlen.
Vitamin D Mangel und Anfangstherapie
Bei Therapie mit normalen Dosierungen von 2000-4000 IE pro Tag kann es bis zu vier Monate dauern, bis die Körperspeicher gefüllt und der Zielspiegel erreicht ist. Bei einem starken Mangel ist es darum zu empfehlen, eine zeitlich begrenzte Anfangstherapie mit sehr hohen Dosen Vitamin D um die 10.000 IE/Tag durchzuführen, um den Blutspiegel schnell auf Normalwerte anzuheben. Ähnlichen Effekt kann ein Sommerurlaub haben, da der Körper in Badekleidung bei starker Sonne täglich bis zu 10.000 IE Vitamin D produzieren kann. (11)
Unsere Dosierungsempfehlung lautet: Einmalig 50.000 IE danach direkt anschließend täglich 10.000 IE für 4-6 Wochen.
Erhaltungstherapie und Prävention von Vitamin-D-Mangel
Die Erhaltungstherapie unterscheidet sich je nach Jahreszeit.
Im Sommer
In der Erhaltungstherapie ist die einfachste, kostengünstigste und beste Variante ein tägliches Sonnenbad: Etwa 20 Minuten bei freien Armen und kurzen Hosen genügen oftmals bereits, um den Tagesbedarf zu decken. Ideal ist im Sommer die sanfte Sonne am Vor- oder Nachmittag. Dabei sollte auf Sonnencreme verzichtet werden, da diese die Vitamin-D-Produktion verhindert.
Bei Sonnenmangel ist die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zu empfehlen. Je nachdem, wie viel oder wenig Sonnexposition individuell vorliegt, bewegen sich die Richtwerte für die Dosierung zwichen 400 und 1000 IE Vitamin D.
Im Winter
In den Wintermonaten reicht die Sonneneinstrahlung durch den flachen Einfallswinkel der Sonne nicht aus, weshalb immer mehr Experten dazu raten, während der dunklen Jahreszeit Vitamin D in Form von Präparaten einzunehmen. 800 IE (20 µg) pro Tag beugen hier laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einem Mangel vor.
Neuere Erkenntnisse widersprechen dieser Einschätzung und setzen einen guten Richtwert bei täglich etwa 2000-5000 IE an.
Überlegungen, Lebensmittel generell mit Vitamin D anzureichern, um dem weit verbreiteten Mangel Herr zu werden, wurden bisher nicht umgesetzt.
Eine Alternative zu den Präparaten ist der Besuch eines Solariums, wobei hier die wissenschaftlichen Meinungen etwas auseinander gehen. Während einige Forscher ein wöchentliches Sonnenbad im Solarium sogar für eine sehr gute Option halten, raten andere aufgrund der hohen UV-Strahlung dazu, Solarien lieber ganz zu meiden.
Vitamin-D-Mangel und Kofaktoren
Das aktuelle Verständnis um die Regulation und den Stoffwechsel von Vitamin D zeigen, dass Vitamin D zusammen mit einigen Kofaktoren betrachtet werden muss, ohne die das Vitamin wirkungslos bleibt. Dies sind vor allem:
Vitamin K2
Aktiviert durch Vitamin D gebildete Proteine, sorgt für den Transport und die Verwertung des durch Vitamin D aufgenommenen Calciums. Ohne Vitamin K2 lagert sich das Calcium als gefährlicher Plaque in Gefäßen und Organen an. Vitamin-K2-mangel ist extrem weit verbreitet, deshalb sollte Vitamin D stets zusammen mit Vitamin K2 eingenommen werden.
Magnesium
Wird benötigt um das Vitamin D3 im Körper in seine bioaktiven Formen umzuwandeln. Bei einem Magnesiummangel bleibt Vitamin D wirkungslos, gleichzeitig können hohe Dosen Vitamin D durch den entstehenden Magnesiumverbrauch umgekehrt einen Mangel des Minerals auslösen.
Magnesium sollte darum generell in der Anfangstherapie eingesetzt werden, und in der Prävention dann, wenn der Verdacht auf einen Magnesium-Mangel besteht.
Vitamin-D-Dosierung bei Vitamin D Mangel
Vor diesem Hintergrund empfehlen wir für die Vitamin-D-Therapie die folgenden täglichen Dosierungen.
Richtwerte für gesunde Erwachsene
Als gute Orientierung können folgende Richtwerte dienen:
Vitamin D: 50IE pro kg Körpergewicht
Vitamin K2: 2-3µg pro kg Körpergewicht
Beispiele für die Therapie
Daraus ergeben sich folgende mittlere Dosierungen für die Therapie.
Ziel | Vitamin D3 | Vitamin K2 MK7 | Magnesium | |
Anfangstherapie | Auffüllen der Körperspeicher nach einem Mangel. Schnelles Erreichen eines guten Vitamin-D-Spiegels. | 1x 50.000 IE danach 10.000 IE pro Tag für 4 Wochen | 200 µg/Tag | 200 mg /Tag |
Erhaltungstherapie/ Prävention im Winter | Erhalten eines guten Vitamin-D-Spiegels | 3000 – 5000 IE | 150 – 200 µg/Tag | – (bei Bedarf) |
Erhaltungstherapie/ Prävention im Sommer | Erhalten eines guten Vitamin-D-Spiegels | 400 – 2000 IE | 150 µg/Tag | – (bei Bedarf) |
Versorgung durch die Sonne im Sommer | Erhalten eines guten Vitamin-D-Spiegels | – | 150 µg/Tag | – (bei Bedarf) |
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Anfangstherapie | 5000 IE | Vitamin D3 + Tropfen + hochdosiert + 5000 IE + natürlich + ohne Zusätze | |
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Vitamin D Mangel vermeiden
So schwer die Folgen eine Vitamin-D-Mangels sind, so leicht ist er zu vermeiden. Die einfachste Methode ist ein tägliches Sonnenbad. Über die Haut kann der Mensch bei guter Sonne bis zu 10.000 IE Vitamin D bilden. Wie viel Sonne nötig ist, um den Vitamin-D-Bedarf zu decken hängt dabei von mehreren Faktoren ab:
- Jahreszeit/Intensität der Sonne
- Hauttyp
- Fläche der entblößten Haut
Folgende Tabelle soll einen groben Überblick geben, wie viel Sonne (in Minuten) nötig ist, um bei entblößtem Gesicht und Armen und ohne Sonnenschutzmittel ausreichend Vitamin D zu produzieren. In dieser Zeit wird Vitamin D produziert, das der Einnahme von 4000-10000 IE entspricht.
Tabelle: Vitamin-D-Mangel und Sonne
Da im Winter meist nur das Gesicht direkt der Sonne ausgesetzt ist und zudem die Intensität der Sonne nicht ausreicht, kann der Vitamin-D-Bedarf auf diesem Wege nicht gedeckt werden. Hier sind fast alle Menschen auf den Besuch eines Solariums oder die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten angewiesen.
Vitamin-D-Mangel bei Kindern: Rachitis
Seine Entdeckung hat Vitamin D vor allem einem der schwersten Symptome eines Vitamin-D-Mangels zu verdanken: der Rachitis. (12) Bei wachsenden Kindern führt ein Vitamin-D-Mangel zu starken Knochenverformungen und -fehlstellungen. Grund ist eine fehlende Mineralisierung der Knochen – ausgelöst durch einen Vitamin-D-Mangel. Leider ist ein Vitamin-D-Mangel besonders bei Kindern in Städten heute wieder ein Problem geworden und die früher mit Lebertran behandelte Krankheit erlebt eine kleines Comeback. (13)
Besonders für Kinder ist daher eine gute Vitamin-D-Versorgung enorm wichtig. Säuglinge erhalten heute sehr oft Vitamin-D-Präparate, besonders, wenn sie im Winter geboren werden.
Aber auch im weiteren Verlauf der Kindheit sollte einem Vitamin-D-Mangel vorgebeugt werden. Das beste Mittel hierzu ist zum Glück einfach: Häufiges Spielen im Freien und ein sparsamerer Umgang mit Sonnencreme.
Vitamin-D3-Mangel
Verwirrung stiften teilweise die verschiedenen Formen von Vitamin D: Vitamin D3 und Vitamin D2.
In tierischen Nahrungsmitteln findet sich vor allem Vitamin D3 (Colecalciferol) – dies ist auch die chemische Form des in der Haut gebildeten Vitamin D. In Pflanzlichen Nahrungsmitteln, vor allem in Pilzen, findet sich hingegen Vitamin D2 (Ergocalciferol) – eine Form, die natürlich in unserem Körper zwar nicht vorkommt, aber recht problemlos zu Vitamin D3 umgewandelt werden kann.
Vitamin-D-Mangel ist also praktisch betrachtet ein Vitamin-D3-Mangel und fast alle entsprechenden Vitamin-D-Präparate enthalten auch Vitamin D3 als Wirkstoff. Vitamin D2 ist ebenfalls wirksam, wenngleich viele Forscher davon ausgehen, dass Vitamin D3 sehr viel wirksamer ist.
Für Veganer gibt es heute auch pflanzliches Vitamin D3, das aus Flechten gewonnen wird.
Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft und Stillzeit
Vitamin D hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit, sondern ist generell wichtig für die Entwicklung des Kindes. Schwangeren wird darum besonders im Winter geraten, Vitamin-D-Präparate einzunehmen. (14, 15)
Vitamin hat großen Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems, so dass in der Schwangerschaft und Stillzeit wichtige Weichen gestellt werden. In der Stillzeit reicht das Vitamin D in der Muttermilch ohne zusätzliche Sonne nicht aus, um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, weshalb viele Säuglinge heute Vitamin-D-Präparate erhalten.
Vitamin-D-Mangel und Depression
Fast jeder kennt sie in mehr oder weniger großer Ausprägung: die Winterdepression. Fehlendes Licht und Grautöne tragen schon nicht unbedingt zur Stimmungsaufhellung bei, möglicherweise hat die Verstimmung aber noch einen anderen Grund – Vitamin-D-Mangel.
Nicht erst seit kurzem empfehlen besonders Alternativmediziner bei Depressionen viel Sonne und Lichttherapien. Nun häufen sich die Hinweise, dass Depressionen tatsächlich durch einen Sonnen- und Vitamin-D-Mangel mit begründet sein könnten. (16, 17)
Vitamin-D-Mangel und Haarausfall
Vitamin-D-Mangel ist auch in Verbindung mit Haarausfall gebracht worden – sogar bei Frauen, die deutlich seltener von Haarausfall betroffen sind als Männer. (18) Der Schlüssel liegt offenbar bei den Vitamin-D-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle in der Regulation der Wachstumszyklen der Haare spielen.
Aber auch das Vitamin D selbst scheint das Haarwachstum unmittelbar zu beeinflussen, wie Versuche an Mäusen zeigten: Genetisch eigentlich nackte Mäuse konnten durch die Gabe hoher Dosen Vitamin D zu neuem Haarwuchs angeregt werden. Inwiefern sich dies für den Menschen nutzen lässt, ist derzeit noch in Erforschung. (19)
Vitamin-D-Mangel – schwere Folgen, leicht zu vermeiden
Dass Vitamin-D-Mangel heute so verbreitet ist, ist umso tragischer, wenn man bedenkt, wie einfach er zu beheben wäre.
Bewegung an der frischen Luft und Sonne, stellt nicht nur in Hinsicht auf Vitamin D eine der besten Vorsorgen für eine ganze Reihe von Krankheiten dar und sollte genau wie die Nahrungsaufnahme einen festen Platz in jedem Tagesablauf haben. Neben Wasser und Nahrung braucht der Mensch eben auch frische Luft, Sonne und Bewegung, um ganzheitlich gesund zu bleiben.
Wenn viel Zeit in geschlossenen Räumen verbracht wird, im Winter, in der Schwangerschaft und bei Kindern ist es in vielen Fällen sinnvoll, Vitamin-D3-Präparate einzunehmen. So kann der Winter gut gelaunt und gesund überstanden und schwerwiegende Spätfolgen vermieden werden.
Quellen:
- Kipshoven C (2010) Querschnittsstudie zur Abschätzung des Vitamin-D-Status in der Bevölkerung in Deutschland (DEVID-Studie). Köln, Univ., Diss., 2010
- Brombach C, Wagner U, Eisinger-Watzl M, Heyer A (2006) Die Nationale Verzehrsstudie II. Ernährungs-Umschau 53:4–9
- Linseisen, Jakob, et al. “Vitamin D und Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten.” Bonn: Deutsche Gesellschaft für Ernährung eV (2011)
- Ringe JD, Kipshoven C (2011) Vitamin-D-Unterversorgung in Deutschland: Gefahr für erhöhte Morbidität und Mortalität? MMW – Fortschritte der Medizin 153:115–118 DOI: 10.1007/BF03367708
- Zittermann A, von Helden R, Grant W, Kipshoven C, Ringe JD (2009) An estimate of the survival benefit of improving vitamin D status in the adult german population. Dermatoendocrinol 1:300–306 PMCID: PMC3092570
- Autier P, Gandini S (2007) Vitamin D supplementation and total mortality: a meta-analysis of randomized controlled trials. Arch Intern Med 167:1730–1737 PMID: 17846391
- Gröber U, Holick MF (2013) Vitamin D. Die Heilkraft des Sonnenvitamins, 2nd ed. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- Heaney RP, Davies KM, Chen TC, Holick MF, Barger-Lux MJ (2003) Human serum 25-hydroxycholecalciferol response to extended oral dosing with cholecalciferol. Am J Clin Nutr 77:204–210 PMID: 12499343
- Holick MF, Binkley NC, Bischoff-Ferrari HA, Gordon CM, Hanley DA, Heaney RP, Murad MH, Weaver CM (2011) Evaluation, Treatment, and Prevention of Vitamin D Deficiency: an Endocrine Society Clinical Practice Guideline. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 96:1911–1930 DOI: 10.1210/jc.2011-0385
- Institute of Medicine (US) Committee to Review Dietary Reference Intakes for Vitamin D and Calcium (2011) Dietary Reference Intakes for Calcium and Vitamin D. National Academies Press (US), Washington (DC) PMID: 21796828
- Stamp TC, Haddad JG, Twigg CA (1977) Comparison of oral 25-hydroxycholecalciferol, vitamin D, and ultraviolet light as determinants of circulating 25-hydroxyvitamin D. Lancet 1:1341–1343 PMID: 69059
- Wolf G (2004) The discovery of vitamin D: the contribution of Adolf Windaus. J Nutr 134:1299–1302 PMID: 15173387
- Holick MF (2006) Resurrection of vitamin D deficiency and rickets. J Clin Invest 116:2062–2072 PMCID: PMC1523417
- Wagner CL, Taylor SN, Dawodu A, Johnson DD, Hollis BW (2012) Vitamin D and its role during pregnancy in attaining optimal health of mother and fetus. Nutrients 4:208–230 PMCID: PMC3347028
- Hollis BW (2006) Nutritional vitamin D status during pregnancy: reasons for concern. Canadian Medical Association Journal 174:1287–1290 DOI: 10.1503/cmaj.060149
- Berk M, Sanders KM, Pasco JA, Jacka FN, Williams LJ, Hayles AL, Dodd S (2007) Vitamin D deficiency may play a role in depression. Med Hypotheses 69:1316–1319 PMID: 17499448
- Parker G, Brotchie H (2011) “D” for depression: any role for vitamin D?: “Food for Thought” II. Acta Psychiatrica Scandinavica 124:243–249 DOI: 10.1111/j.1600-0447.2011.01705.x
- Rasheed H, Mahgoub D, Hegazy R, El-Komy M, Abdel Hay R, Hamid MA, Hamdy E (2013) Serum ferritin and vitamin d in female hair loss: do they play a role? Skin Pharmacol Physiol 26:101–107 PMID: 23428658
- Vegesna V, O’Kelly J, Uskokovic M, Said J, Lemp N, Saitoh T, Ikezoe T, Binderup L, Koeffler HP (2002) Vitamin D3 analogs stimulate hair growth in nude mice. Endocrinology 143:4389–4396 PMID: 12399436